Parade Floats – die Prunkwagen in Amerika - Teil 1

In Amerika gibt es bekanntlich viele Anlässe für Paraden (Mardi Gras, Tournament of Roses, Thanksgiving, Disney), wo ganz typische Prunkwagen zur Tradition wurden: die sogenannten „Floats“ (von fließen, gleiten). Typische Floats sind auf sehr niedrigen Vehikeln gebaut, teilweise gezogen, teilweise mit Eigenantrieb, die Räder werden mit Tuch bzw. Fransen verdeckt, so dass die Plattformen auf der Straße zu schweben scheinen. Oft sind die Prunkwagen groß, ausladend, farbenprächtig mit Blumen und verschiedensten Materialien dekoriert und animiert. Grundsätzlich gilt aber jedes irgendwie verbaute oder verkleidete Vehikel einer Parade als „Float“. Neben diesen traditionellen Einweg-Blumenmotiven gibt es natürlich auch pflegeleichte „Dauerwagen“ wie z.B. für die Disneyparade, mit Lichterketten dekorierte für Nachtparaden, Figuren die aus tausenden von Ballons bestehen oder selbst ein riesiger, heliumgefüllter Ballon sind.

Floats – Begriffserklärung im englischsprachigen Wikipedia:
http://en.wikipedia.org/wiki/Float_%28parade%29

Hier sollen zunächst einmal die Blumenwagen im Fokus stehen. Diese haben noch die größte Ähnlichkeit z.B. mit unserem Queeniewagen oder dem jährlichen Zugbeitrag des Obst- und Gartenbauvereins.

Der Blumenwagen des Rotary-Club
Beispielhaft für Blumenwagen ist z.B. in jedem Jahr der Wagen des Rotary Club (Rotary International) zur „Pasadena Tournament of Roses Parade“ am Neujahrstag, wo ausschließlich Blumenwagen mitfahren dürfen.

Der Wagen des Rotary Club wird in monatelanger Arbeit (etwa ein halbes Jahr) von der Firma Charisma Floats (www.charismafloats.com) entworfen und gebaut, während sich Freiwillige als Helfer für die Dekoration für bestimmte Tage anmelden können. Das läuft dann ein klein wenig organisierter ab als in der VzEdT-Bauhalle zwinker
Nach dem Designentwurf wird zuerst ein verkleinertes Styropormodell (Styrofoam Model) gefertigt. Das Grundgerüst (Framework) wird geschweißt (an dieser Stelle benutzen wir Dachlatten), die Detailformen (Props) sind aus fingerdickem Draht gitterartig aufgebaut (Pencil Steel Frame, entspräche unseren "Lättchen"), kleinere Details und Köpfe sind passgenau aus Styropor angefügt. Die Formen werden dann mit Aluminiumgaze (aluminum wire screen, bei uns Maschendraht) überzogen (screening) und mittels Lackierpistole mit Flüssigplastik (polyvinyl plastic) grundiert (cocooning, bei uns: Einkleistern mit Papier).

Link zur laufenden „Bauzeit“ für die kommende Parade sowie zu vergangenen Jahren:
http://www.rotaryfloat.org/photos.html
In der Regel mit wöchentlichen Updates des Baufortschritts.

Pasadena Tournament of Roses Parade
Eine Besonderheit der „Rose Parade“ ist, dass alle Motive mit Blumen (teils frische, teils getrocknete oder andere Pflanzenteile, aber alles echte) dekoriert sind, die von freiwilligen Dekorateuren auf sämtlichen Flächen im Schichtbetrieb angebracht werden. Hierzu werden die Flächen in den richtigen Farben vorgrundiert und die Blüten und Materialien zu entsprechenden Farbtönen gemischt. Die Regel besagt: „[…] the entire surface must be covered using a variety of flowers, seeds, bark, leaves and other natural materials”

Die meisten Wagen haben viele bewegliche Teile, die über Hydraulik und Computerprogramme gesteuert sind.

Ein Hindernis auf der Route ist zu passieren: eine Brücke mit einer maximalen Durchfahrtshöhe von 5.18m. Da sich viele Teilnehmer nicht auf diese Bauhöhe beschränken wollen, lösen sie das Problem, indem Teile des Wagens bei der Durchfahrt hydraulisch eingefahren werden – dies muss innerhalb von 25 Sekunden geschehen ohne die Parade zu verzögern.

Hintergründe über die Entstehung von Paradewagen:
http://www.madehow.com/Volume-4/Parade-Float.html

 
 

 

Pasadena Rose Parade - Videos

Star Wars Zugnummer: